EM 2024: Remis bei SUI und GER
1:1 an Spieltag 3
Das letzte Gruppenspiel in Gruppe A zwischen SUI und GER sowie SCO und HUN stand an. Mein Fokus lag aber natürlich auf der Partie der DFB-Auswahl, war die Schweiz doch der prognostizierte, stärkste Gegner für GER in der Gruppe.
19. vs. 16.
Frankfurt. Es ging um nichts Geringeres als den Gruppensieg der Gruppe A – denn als lediglich Zweiter der Gruppe wäre das Achtelfinale gegen Italien mit Sicherheit ein ultra-schwerer Meilenstein geworden. Der Sieger der Gruppe A trifft auf den Zweitplatzierten der Gruppe C. Und da hatte die SUI (19.) selbstverständlich ein großes, eigenes Interesse – GER (16.) bekam eine sehr erwartete, harte Nuss.
Mit der „Nati“ kam der erwartet stärkste Mitstreiter um Platz 1 der Gruppe A auf die grüne Spielwiese. Namen wie Granit Xhaka (vom amtierenden Meister Bayer Leverkusen), Yann Sommer (Inter Mailand), Akanji (Manchester City), Embolo (AS Monaco) oder auch Gregor Kobel (Borussia Dortmund) kennt der interessierte Fußballfan sehr sicher. Mit anderen Worten: Platz 19 der FIFA Weltrangliste der Männer – die Schweiz – weiß, wo das Tor steht und wie man seines verteidigt. Aber als Fan der deutschen Auswahl erwartete man natürlich eine gewisse Art von Fußball ... doch die Schweiz hielt sehr stark dagegen. Die Spielleitung als Schiedsrichter hatte Daniele Orsato (ITA).
Statisch & berechenbar
Die erste Viertelstunde war ein intensives Duell, doch keines der beiden Teams fand ins eigene Spiel. Einzelaktionen waren maximal das Highlight, bis in der 17. Spielminute dem Schweizer Keeper Sommer ein Schuss aus zweiter Reihe von Andrich durch die Tatzen glitt und einschlug. Der Schiedsrichter nahm das Tor nach TV-Sichtung zurück, da Musiala Aebischer vermeintlich getroffen haben soll. Es bliebt beim 0:0. Wenn ihr mich fragt: Kontakt mag sein, aber nicht durch hartes Einsteigen – Musiala zieht deutlich zurück, Sommer hilft Aebischer auf die Beine und dieser spielt auch unmittelbar weiter. Und da kam auch schon der Strahl von Andrich ... dann wurde reklamiert – und das Tor zurückgenommen. Das schreit förmlich nach Internet-Memes ...
Führung zur Halbzeit
Was die Schweizer aber besser machten: Die wenigen Chancen, die sie als wirklich tief stehende Mannschaft hatten, nutzten sie umso effizienter. Deutschland spielte häufig einen Pass zu viel – und in der 28. Minute trifft Ndoye, Stürmer des AC Bologna, aus knapp fünf Metern. Nur wenige Minuten später hatte Ndoye das Laufduell gegen Rüdiger gewonnen und hätte fast den Doppelpack mit einem Schuss auf das lange Ecke erzielt. Neuer wäre womöglich dran gewesen ... doch der Ball ging knapp am rechten Pfosten vorbei. Und GER? Ein verunglückter Kopfball von Rüdiger war gefühlt das Highlight im Spiel nach vorn. Die Pause und die Führung für die Schweiz waren verdient.
Schiri???
Zum Wiederanpfiff kamen beide Teams unverändert aus der Kabine. Erste Akzente setze die DFB-Auswahl, doch die Eidgenossen verwalteten ihre knappe Führung souverän: Nie hatte man das Gefühl, es brennt in deren Strafraum, jetzt fällt ein Tor, gleich „klingelt es“. Die deutsche Offensive hatte deutlich mehr Ballbesitz, aber was nützt er dir, wenn du nichts daraus kreieren kannst? Das änderte sich dann erst ab der 67. Spielminute: Eine Flanke von Raum auf Havertz, der aber knapp über die Querlatte köpfte. Wenige Minuten später gab es dann für Kimmich die große Chance zum Ausgleich, wurde aber erfolgreich geblockt – das deutliche Klammern gegen Beier im Straumraumzentrum wurde von Orsato (SR) nicht geahndet.
Schlussphase
Sané und Füllkrug kamen eine Viertelstunde vor Schlus für Wirtz und Musiala. Sané verzog in der 82. Minute einen Abschluss. Das gesamte Spiel nach vorne der deutschen Mannschaft wirkte ideenlos und immer seltener tauchte man mit zwingenden Aktionen im schweizer Strafraum auf. Der Rasen war schuld ... ja ja ... weiß ich doch. Aber je höher die deutsche Mannschaft stand, umso größer die Lücken für die Schweiz: Das 2:0 von Vargas in der 84. Minute wurde aufgrund Abseitsposition nicht gegeben. Uff! In der 85. Minute traf Havertz mit einer Mischung aus Kopf- und Schulterball aber nur die Querlatte. Wieder nichts ...
In der 88. Minute zeigte Granit Xhaka seine große Klasse und prüfte Manuel Neuer mit einem Distanzschuss – was für eine Kanonenkugel, aber Neuer pariert. Jetzt musste noch was gehen – die Nachspielzeit lief und GER warf alles nach vorne. Butterweiche Flanke von Raum, Füllkrug schraubte sich hoch und köpfte gegen die Laufrichtung von Sommer ins linke obere Eck. 90. + 2 ... der Ausgleich! Das Stadion in Frankfurt jubelt. Die sehr diszipliniert spielende Schweiz schaffte es nicht, die Führung über die Ziellinie zu bringen und gab zwei Punkte aus der Hand sowie den Sieg in Gruppe A. Somit kommt es am 29.06. zu der Achtelfinalbegegnung SUI gegen ITA – und Gruppensieger GER trifft auf den noch zu bestimmenden Zweitplatzierten der Gruppe C, was wohl DEN (21.) und SLO (57.) unter sich ausmachen werden. Aber vielleicht fangen die SRB (32.) ja noch an, ENG (5.) zu ärgern ...
Bis zur nächsten Grätsche ...
Sascha aka SteelWheel
Immer auf Ballhöhe – nur für echte Fans! Folge mir und bleibe am Ball!